Als jener Bereich, der das Gegenstück zum üblicherweise zugänglichen oberirdischen Raum bildet, ist der Untergrund seit jeher ein Reich der Spekulation und Imagination. Buchstäblich jenseits des Greifbaren und außer Sichtweite liegend, regt er Fantasien des Eindringens und Ausgrabens an. Das Präfix underground- beschreibt spätestens seit den 1960er Jahren gegenkulturelle Strategien und Praktiken, die als Gegenstück zum „Oberen“, also zum sogenannten mainstream oder der high culture und ihren Betrieben operieren und sich eindringenden oder ausgrabenden Zugriffen verweigern. Die Trennschärfe zwischen underground und mainstream, high und low – und auch: above und below – verläuft jedoch selten eindeutig, sondern kann vielmehr als andauernde (Neu-)Aushandlung von Sichtbarkeit, Bedeutungs- und Wertzuschreibung gedacht werden. Ohne above kein below, ohne below kein above. Aber was passiert dazwischen, was verbindet das eine mit dem anderen?
Dies ist ein kurzer Ausblick auf den Text, der Anfang 2022 in der Publikation des Projektes as above, so below erscheinen wird.