Juli Sikorska
»Urban Heat Island Living: Berlin Neukölln«

Bodenaufkleber im U-Bahnhof Leinestraße (U8)
 
Plakate in der Nähe der Leinestr.
Rollbergstr. 67
Thomasstr./Selkestr.
Herrnhuter Weg 6
Donaustr. 102/Rathaus Neukölln
Hertastr.1-1a/Ringbahnstr.
Hermannstraße 122
 
Workshop: »Urban Climate Futuring: Berlin-Neukölln 2039«
Termin: Samstag, 18. September, 14-18 Uhr
Dauer: 30 min.
Ort: Location: Prinzessinnengärten Kollektiv, Neukölln, St.-Jacobi-Friedhof, Hermannstr. 99–105, 12051 Berlin
 
www.urbanheatislandliving.com/
 
 
Der Klimawandel wird in naher Zukunft zu längeren Hitzeperioden, extremen Hitzetagen und Starkregen in den Städten führen. Welche Folgen werden diese klimatischen Veränderungen für die Gesundheit von menschlichen und nichtmenschlichen Akteur_innen haben? »Urban Heat Island Living« ist eine spekulative Untersuchung, die Science-Fiction-Ideen, Zukunfts-Prototyping und Modellierungsprozesse zu Hilfe nimmt, um den Bezug zur Natur in urbanen Zentren zu analysieren, die zunehmenden Klimaveränderungen in der Stadt zu erforschen und eine nachhaltige Zukunft für den Bezirk Berlin-Neukölln zu imaginieren.
 

Abb.: Installationsansicht von Juli Sikorskas Projekt »Urban Heat Island Living: Berlin Neukölln«, Thomasstr./Selkestr., Berlin Neukölln, im Rahmen des Ausstellungsprojektes Kunst im Untergrund 2020/21: as above, so below der nGbK, Foto: Adam Naparty

 
Was wäre, wenn sich Berlin-Neukölln radikal an das Leben mit Hitzewellen anpassen würde, die immer häufiger und intensiver werden? Im Rahmen eines öffentlichen Workshops imaginiert JULI SIKORSKA zusammen mit Berliner Akteur_innen mögliche systemische sowie infrastrukturelle Lösungsszenarien für das (Über-)Leben in einer Stadt, deren Alltag durch die unaufhaltbaren klimatischen Veränderungen der Zukunft bestimmt wird.
 
Abb.: Installationsansicht von Juli Sikorskas Projekt »Urban Heat Island Living: Berlin Neukölln«, Bodenaufkleber im U-Bahnhof Leinestraße (U8), Berlin Neukölln, im Rahmen des Ausstellungsprojektes Kunst im Untergrund 2020/21: as above, so below der nGbK, Foto: Adam Naparty

 
Ausgehend von den aktuell mehrfach in Europa entstehenden und wachsenden Hitzeinseln, die sich aufgrund von menschlichen Aktivitäten vor allem in Städten bilden, versetzt JULI SIKORSKA die Stadtbewohner_innen ins Jahr 2039: Berlin erlebt einen typischen Hitzesommer mit Temperaturen über 45°C. Mit Bodenfolien im U-Bahnhof Leinestraße sowie drei Poster-Kampagnen am Tempelhofer Feld und dem Park Thomashöhe verweist das Projekt auf mögliche lebensrettende Maßnahmen – in JULI SIKORSKAS Szenarien sind »Abkühlungszentren« oder »öffentliche Wasserschläuche gegen den Hitzeschlag« Teil der systemischen Veränderungen, die Berlin bis 2039 realisieren kann, um den städtischen Lebensraum zu erhalten. Fern von apokalyptischen Darstellungen einer unbewohnbaren Stadt der Zukunft, präsentiert das Projekt denkbare Szenarien wie die Beforstung des Tempelhofer Feldes oder die Bepflanzung der Leinestraße mit dürreresistenten Bäumen und Sukkulenten, um schattige Orte im Falle kommender Hitzewellen entstehen zu lassen, die eine mögliche klimatische aber auch gesellschaftliche Veränderung bewirken könnten.
 
Fig.: Aufnahme von Juli Sikorskas Workshop »Urban Climate Futuring: Berlin-Neukölln 2039«, Prinzessinnengärten Kollektiv, Neukölln, St.-Jacobi-Friedhof, Berlin, Kunst im Untergrund 2020/21: as above, so below nGbK, Foto: Meike Kenn

 
JULI SIKORSKA ist eine polnisch-deutsche Designerin. Sie studierte Mensch-Computer-Interaktion und Environmental Studies an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Massachusetts Institute of Technology, Boston. Sie absolvierte das Entrepreneurship-Programm am Center for Digital Technology and Management (CDTM), München. Ihre immersiven Arbeiten waren u. a. zu sehen im: Design Museum, London (2020) und ACUD MACHT NEU, Berlin (2017). Das Projekt »Urban Heat Island Living« ist ein mehrteiliges, fortlaufendes Forschungsprojekt. Bisher wurde es im Rahmen von DOX Centre for Contemporary Art x Uroboros Bites, Prag (2020, unter dem Titel »Working from Home 2026«) und am Rachel Carson Center for Environment and Society, München (2019) realisiert.